Eva Zahn & Volker A. Zahn
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„Abbruchkante“: Ein neuer Köln-TATORT von Eva Zahn und Volker A. Zahn

Abbruchkante_Team
Bild © WDR/Bavaria Fiction GmbH/Martin Valentin Menke

Abschluss der Dreharbeiten für einen neuen Köln-TATORT von Eva Zahn und Volker A. Zahn: Ein Mord im rheinischen Braunkohle-Revier führt das Ermittler-Team diesmal vor die Tore der Domstadt. In Bützenich, einem Dorf in der Nähe der Abbruchkante, wird Dr. Christian Franzen ermordet aufgefunden. In das ehemalige und jetzt leerstehende Wohnhaus des Allgemeinmediziners war eingebrochen worden, es gibt den Anfangsverdacht, dass Franzen die Einbrecher auf frischer Tat ertappt hat und deshalb sterben musste. 

In Bützenich sind nur noch wenige Häuser bewohnt, weil der Ort eigentlich für die Kohlegewinnung abgebaggert werden sollte. Seit kurzem steht jedoch fest: Bützenich bleibt bestehen, die Bagger werden das Dorf verschonen. Die meisten Bewohner sind allerdings schon ins unwirtliche Neu-Bützenich gezogen, nur wenige Einheimische haben sich der Umsiedlung verweigert. Ballauf und Schenk finden heraus, dass es rund um den Umzug der Dorfgemeinschaft zu schwerwiegenden Konflikten gekommen ist. Streitigkeiten, in die der vermögende Hausarzt direkt involviert war. Die Ermittlungen konzentrieren sich deshalb immer mehr auf das engere Umfeld des Ermordeten, u. a. auf Ehefrau Betje, den Landwirt Konrad Neukirchen und auf Yannik, der für den Werkschutz des Konzerns arbeitet. Es geht um den Verlust der Heimat und um den schmerzhaften Verlust von Menschen, die man liebt. Max Ballauf und Freddy Schenk ermitteln in einer Atmosphäre aus Trauer und Hass, in einem Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Neuanfang, und sie erfahren dabei hautnah, wie der Raubbau im Revier nicht nur in der Landschaft, sondern auch in der Dorfgemeinschaft, in Familien und in den Seelen der Menschen schwerste Verwüstungen hinterlassen hat…

Der Köln-TATORT „Abbruchkante“ ist eine Produktion der Bavaria Fiction (Jan Kruse) für den WDR (Götz Bolten). Torsten C. Fischer hat unser Buch inzeniert. Nach dem ARD-Knastdrama „Schurkenstück“ ist es unsere zweite Zusammenarbeit mit dem geschätzten Berliner Regisseur. Für die Bildgestaltung zeichnet Theo Bierkens verantwortlich. Neben Klaus J. Behrend, Dietmar Bär, Tinka Fürst, Roland Riebeling, Juliane Köhler und Joe Bausch spielen u. a. Jörn Henschel („Zarah – Wilde Jahre“), Lou Strenger, Barbara Nüsse, Peter Franke, Uta-Maria Schütze, Leonard Kunz und Ferhat Kaleli.

Ein Ausstrahlungstermin steht noch nicht fest.

Auf dem Foto: Klaus J. Behrendt, Jan Kruse, Dietmar Bär, Theo Bierkens, Volker A. Zahn, Götz Bolten, Torsten C. Fischer und Eva Zahn.

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Den von Eva Zahn und Volker A. Zahn geschriebenen Köln-TATORT „Hubertys Rache“ (Regie: Marcus Weiler) haben bei der Erstausstrahlung im Ersten 9, 48 Millionen Menschen gesehen. Mit einem Marktanteil von ausgezeichneten 29,4 Prozent (darunter herausragende 1,79 Millionen 14- bis 49-Jährige) gehört der Film der Zahns zu den drei bislang erfolgreichsten Fernsehkrimis des Jahres. Der Film erzählt von dem gleichsam verzweifelten wie irrwitzigen Versuch des ehemaligen Gymnasiallehrers Daniel Huberty (gespielt von Stephan Kampwirth), seine gesellschaftliche Reputation wiederherzustellen. Huberty, der wegen einer Liason mit einer Schüler zu einer Haftstrafe verurteilt worden war, kapert einen Ausflugsdampfer und verlangt von der Kölner Polizei, jene Menschen an Bord zu bringen, die er für schuldig hält, seine Existenz zerstört zu haben. An Bord der „Agrippina“ tickt eine Bombe, Ballauf und Schenk versuchen alles, um den gekränkten Ex-Lehrer vom Schlimmsten abzuhalten…

Die Zuschauer-Resonanz in den sozialen Medien war fast duchgehend positiv, und auch die TV-Kritik war sich bis auf wenige Ausnahmen einig: „Dreimal Note 1. Einer der besten Köln-Tatorte der letzten Jahre!“ (Jürgen Mayer, WDR 2 Tatort-Check).  

Der TATORT biete „statt eines herkömmlichen Geiseldramas eine unheimlich interessante psychologische Studie“, schreibt Judith von Sternburg in der „Frankfurter Rundschau“, und bezeichnet „Hubertys Rache“ als „ungewöhnlichen Sonntagabend-Krimi.“ Claudia Fromme beschreibt den Film in der „Süddeutsche Zeitung“ als „spannend bis zum Schluss, Psychodrama und Krimi halten sich die Waage, der Protagonist spielt seine Rolle des gekränkten Narzissten unfassbar gut, die Kommissare sind präsenter als im letzten Fall. Kleine Abzüge in der B-Note, ansonsten: groß.“ „Der Fokus liegt nicht auf Action“, schreibt „TV Spielfilm“, „sondern auf Stimmungen und den ausgefeilten Dialogen des Autorenteams Eva und Volker A. Zahn. Immer wieder kippt die Stimmung, die Anspannung überträgt sich auf den Zuschauer. Stephan Kampwirths Bombenleger ist kein Klischeeterrorist, sondern ein Verzweifelter, der sich in die Katastrophe manövriert. Eine fein austarierte Zitterpartie mit immer neuen Wendungen.“ 

Für TV-Kritiker Tilman P. Gangloff handelt es sich bei „Hubertys Rache“ hingegen um einen „überdurchschnittlich guten Tatort“ und „den fesselndsten Kölner Krimi seit der Folge ‘Franziska‘.“ (von 2014). Ausschlaggebend dafür sei das „richtig gute Drehbuch“ und Episoden-Hauptdarsteller Stephan Kampwirth, der sich „als ausgezeichnete Wahl für den Geiselnehmer erweist“. Joachim Schmitz urteilt in der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Kein Tatort in diesem Jahr war bislang spannender als dieser“, und Simone Sarnow von SWR 3 befindet: „Dieser Tatort lebt von seiner beklemmenden Spannung von Anfang bis Ende und einem grandios eindringlich spielenden Stephan Kampwirth als Huberty.“ Im WDR 2-Tatort-Check vergibt Jürgen Mayer die Höchstwertung und resümiert: „Einer der besten Köln-Tatorte der letzten Jahre!“

Für die Redaktion von tatort-fans.de changiert der TATORT „ zwischen beklemmendem Kammerspiel und packendem Psychothriller mit Nervenkitzelgarantie.“ Das Drehbuch nehme „neben Hubertys Perspektive immer auch die Sichtweise seiner Opfer und der Polizisten ein, deren Job es ist, diesen unberechenbaren Narzissten zur Strecke zu bringen. Dies spiegelt sich auch in der kunstvollen Bildgestaltung wider, die einerseits weite Panoramen von Kölns Wasserseite zeigt, andererseits die bedrückende Enge und Dunkelheit, die scheinbare Ausweglosigkeit in den Szenen der Geiselnahme unter Deck. Und endlich zeigen Ballauf und Schenk einmal, dass sie auch nach über 80 Einsätzen noch voll ins Risiko gehen können. Ein Tatort, der keine Minute langweilt. Unbedingte Einschaltempfehlung!“ Auch Rainer Tittelbach von tittelbach.tv räumt ein, dass es „dem renommierten Autorenduo gelingt, das Thriller-Genre mit dem Themenfilm, wie er Tradition hat im Kölner Tatort, zu versöhnen, ein attraktives, ungewöhnliches Szenario zu schaffen und gleichzeitig die Kommissare  wieder mehr ins Zentrum zu rücken. Sein Fazit: „Die stärksten Momente hat der Film, wenn sich Crime und Drama gegenseitig hochschaukeln. Der Film ist so packend, dass kleine Schwächen im spannenden Strudel von Krimi, Thriller & Drama untergehen. Das Finale ist dramaturgisch & emotional stark.“

„Hubertys Rache“ ist der erste Köln-TATORT von Eva Zahn und Volker A. Zahn. In einem ARD-Interview haben sie sich über die Entstehung des Buchs und die Motive und Abgründe des Täters geäußert:

Sie leben und arbeiten in Köln. Wie hat das Ihre Arbeit zu Ihrem ersten Drehbuch für das Kölner „Tatort“-Team beeinflusst?

Als wir über unseren ersten Köln-„Tatort“ nachdachten, war schnell klar, dass die Stadt eine Hauptrolle im Film spielen muss. Und wenn man Köln zum Strahlen bringen will, kann man sich eigentlich nur für den Rhein und sein ikonografisches Panorama mit Dom, Altstadt und Kranhäusern entscheiden. Auf diese Weise entstand die Idee zu „Hubertys Rache“, einerseits als Hommage an das wunderschöne Köln, andererseits als ein Zeitgeist-Drama über momentan weit verbreitete Opfer- und Empörungsbefindlichkeiten.

Daniel Huberty fühlt sich ungerecht behandelt. Weil er als Lehrer ein Verhältnis mit einer Schülerin hatte, musste er ins Gefängnis. Was bezweckt er damit, jetzt ein Ausflugsschiff auf dem Rhein zu kapern?

Daniel Huberty möchte „Gerechtigkeit“, so wie er sie interpretiert. Gesetze, Moral und die Empfindungen oder Ängste anderer Menschen blendet er dabei völlig aus. Es geht ihm allein um seine Agenda. Er fühlt sich gedemütigt, er ist ein Gekränkter, ein Abgehängter, er hat seine bürgerliche Existenz und seine Reputation verloren, ein Mann, der mit dem Rücken zur Wand steht und sich von Mächten und Menschen erniedrigt fühlt, denen er nur mit einer spektakulären Aktion die Stirn bieten kann. Es geht ihm, wie der Titel sagt, natürlich auch um Rache, es bereitet ihm durchaus Vergnügen, diejenigen, die ihn haben leiden lassen, in Angst und Schrecken zu versetzen. Aber vor allem geht es bei dieser Geiselnahme darum, den Ruf des engagierten und anerkannten Lehrers Daniel Huberty wiederherzustellen, er will die Deutungshoheit über sein Leben zurück, und dafür inszeniert er eine Art Privatprozess mit ihm als Geschädigtem, Staatsanwalt und Richter in einer Person. Die Welt da draußen soll wissen, was ihm diese fünf Menschen angetan haben, er will den Freispruch erzwingen, den ihm die Justiz versagt hat, dafür riskiert er auch, in den Knast zu gehen, das ist es wert! Und wenn er diesen Freispruch nicht bekommt, kann es für ihn nur noch einen letzten Ausweg geben…

Wie nah kommen wir als Zuschauer*innen dem Familienvater Huberty? Hat er nicht vielleicht sogar ein Recht auf Genugtuung?

Wie schön, dass Sie fragen, ob er vielleicht sogar ein Recht auf Genugtuung hat. Denn genau darüber sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer diskutieren. Für uns ist allerdings klar: Daniel Huberty wurde zu Recht verurteilt. Er hatte Sex mit einer minderjährigen Schutzbefohlenen. Was er als Liebe darstellt – und vielleicht sogar als Liebe empfunden hat – war Missbrauch! Das Leben des Mädchens, die jetzt eine junge Frau ist, wurde durch diesen Missbrauch nachhaltig geschädigt. Nach Hubertys Interpretation war die Liebe einvernehmlich, ihn trifft keine Schuld, und deshalb kann er auch die Verantwortung dafür, dass sein Leben in Trümmern liegt, klar adressieren. „Wenn Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.“ Nach diesem Leitsatz, den Corona-Leugner und Verschwörungsideologen so gerne skandieren, handelt auch Daniel Huberty. Aber was in einer Diktatur richtig ist, ist in einem Rechtsstaat pure Verblendung. Der ehemalige Lehrer gehört zu jenen Menschen, die es nicht ertragen oder akzeptieren, dass Regeln und Gesetze nicht exakt ihre ganz persönlichen Empfindungen, Bedürfnisse und Ansichten widerspiegeln. Natürlich hat er auch Unrecht erfahren, er wurde – obwohl er seine Strafe abgesessen hat – gedemütigt und gekränkt, aber indem er nun durchdreht und seinen gewalttätigen Irrsinn auch noch moralisch überhöht, entpuppt er sich doch nur als brandgefährliche Ausgabe eines enthemmten Wutbürgers.

Der nächste TATORT von Eva Zahn und Volker A. Zahn wird voraussichtlich im Herbst 2022 ausgestrahlt. Unter dem Titel „Borowski und die große Wut“ schickt das Kölner Ehepaar dann zum dritten Mal das Kieler Ermittlungsteam auf Mörderjagd.

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Für die Westside Filmproduktion, eine Tochter der Constantin Film, arbeiten Eva Zahn und Volker A. Zahn zurzeit an einem Serien-Projekt mit dem Arbeitstitel „EG HOFFNUNG“ über die „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO) BERG, die 2019 nach der Verhaftung eines pädophilen Missbrauchstäters aus Bergisch Gladbach gegründet wurde und seitdem international Jagd auf Pädokriminelle macht.

Die Aufgabenstellung der BAO Berg markiert dabei einen Paradigmenwechsel in der Polizeiarbeit: Erstmalig gilt als vorrangiges Ziel der Ermittlung das proaktive Aufspüren von Opfern und Tätern, um Kinder aus Missbrauchssituationen zu retten und nicht mehr, wie bisher, nach einer begangenen Straftat den Täter zu überführen. Durch die Arbeit dieser, zeitweise über 300 Beamt*innen starken, Ermittlungsgruppe konnten bisher über 50 Kinder aus den Fängen ihrer Peiniger befreit werden, über 300 Beschuldigte wurden identifiziert.

Das Serienkonzept der Zahns fußt auf intensiven Gesprächen mit dem Leiter der BAO Berg, Kriminaldirektor Michael Esser, sowie dem Presse-Verantwortlichen der Kölner Polizei, Erster Kriminalhauptkommissar Wolfgang Baldes: „In 16 Monaten haben die Kolleginnen und Kollegen der BAO Berg Erfolge erzielt, Missbrauch beendet und Kinder befreit. Doch bekanntlich hat alles seinen Preis. Sie mussten viel Verstörendes ansehen, und menschenverachtende Chats lesen. Was Erwachsene Kindern antun, kann und mag man sich nicht ausmalen- die Realität sprengt oft jede Vorstellung.“

Die beiden Polizeibeamten werden dem Kreativteam auch bei der weiteren Entwicklung des Stoffes beratend zur Seite stehen: „Es ist wichtig, dass wir alle uns der Tatsache stellen, dass die Täter aus der Mitte unserer Gesellschaft kommen. Kinder brauchen Erwachsene, die hinsehen, erkennen und helfen! Deshalb ist es wichtig, nicht zu ruhen und die Folgen des ‚Wegsehens‘ publik zu machen.“

Für die Grimme-Preisträger Eva Zahn und Volker A. Zahn hat der Stoff eine ganz besondere Bedeutung: „Diese Serie liegt uns deshalb so sehr am Herzen, weil sie von Menschen erzählt, die Tag für Tag bei der Auswertung unvorstellbarer Mengen pädokriminellen Datenmaterials die Grenzen des Ertragbaren überschreiten und dabei ihre Gesundheit riskieren, um Kinder aus den Fängen ihrer Peiniger zu retten.“

Die Regie übernimmt Isa Prahl („1000 Arten Regen zu beschreiben“, „Tatort“), die bereits bei „Was wir wussten – Risiko Pille“ mit dem Ehepaar Zahn erfolgreich zusammengearbeitet hat: „Wie soll man eine Serie über so ein unerträgliches Verbrechen wie pädophilen Missbrauch erzählen? Für mich ist das fast unvorstellbar – doch der Ansatz den Fokus auf die Polizist*innen und ihre Arbeit zu legen, finde ich spannend und erzählenswert.“

Drehstart in NRW und Umgebung wird 2022 sein, Produzenten sind Martin Zimmermann und Christian Becker.

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Abschluss der Dreharbeiten für einen neuen Kiel-TATORT von Eva Zahn und Volker A. Zahn: Hauptkommissarin Mila Sahin und ihr Kollege Klaus Borowski haben es diesmal mit zwei Morden, einer schweren Körperverletzung und einer Entführung zu tun. Opfer der schweren Körperverletzung ist Klaus Borowski, der von einer unbekannten Person brutal niedergeschlagen wurde und die Ermittlungen vom Krankenhaus aus „begleitet“… Nicht unbedingt zur Freude von Mila Sahin.

Gefahndet wird nach der 18jährigen Celina, die im Verdacht steht, ihre Großmutter und eine weitere Frau getötet zu haben. Vom Krankenbett aus entwickelt sich zwischen Borowski und Celia am Telefon eine ganz besondere Beziehung, die den Fall nach und nach in einem gänzlich neuen Licht erscheinen lässt. Oder führt Celina den erfahrenen, aber angeschlagenen Hauptkommissar an der Nase herum?

Gedreht wurde „Borowski und die Frau am Telefon“ (AT) unter der Regie von Friederike Jehn in Kiel und Hamburg, die Bildgestaltung übernahm (wie bereits beim letzten Köln-TATORT von Eva Zahn und Volker A. Zahn) Stan Mende, die Nordfilm Produktion (Sabine Timmermann) wurde von Sabine Holtgreve (NDR) redaktionell betreut, Neben Almila Bagriacik und Axel Milberg spielen u. a. Sophie von Kessel, Thomas Kügel, Anja Antonowicz, Alexandra Finder, Roger Bonjour, Joel William und Caroline Cousin. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.

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Die Komödie „Goldjungs“ über die bizarren Vorkommnisse rund um den Bankrott des Kölner Bankhauses Herstatt im Jahre 1974 hat bei ihrer TV-Premiere fast  fünf Millionen Zuschauer vor die Fernseher gelockt. Auch in der ARD-Mediathek erfreut sich die von Eva Zahn und Volker A. Zahn geschriebene Satire großer Beliebtheit. Der Film ist dort noch bis zum 5. August 2021 abrufbar: https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filmmittwoch-im-ersten/sendung/goldjungs-106.html

Auch die Kritiker konnten sich (überwiegend) amüsieren: „Eva und Volker A. Zahn stehen für große erzählerische Qualität“, schreibt TV Spielfilm, „es gelingt ihnen, mit ihren Filmen zu unterhalten, zu berühren, aufzuklären. Und das seit fast 30 Jahren. Lange haben sie fast 'nur' Krimis ('Tatort') geschrieben, dann kamen starke Dramen dazu. Das waren ernste Stücke. Mit 'Goldjungs' zeigen sie, dass sie es auch komödiantisch-satirisch draufhaben.“ „Goldjungs“ sei „ein mutiger, bemerkenswerter und aus dem Rahmen fallender Fernsehfilm“, resümmiert der Kritiker von Blickpunkt:Film. Die WAZ hebt hervor, dass der Film „dankenswerterweise weder Zeitkolorit noch kölschen Klüngel übertreibt“ und befindet abschließend: „Eine gelungene Komödie, sehr unterhaltsame 90 Minuten!“ Und der Kritiker des Stern merkt an: „'Goldjungs' ist eine mit leichter Hand geschriebene Komödie, die bei einem Stück deutscher Wirtschaftsgeschichte ganz bewusst nur an der Oberfläche kratzt. Ein historisches Bankendrama wird Teil der abendlichen Fernsehunterhaltung. Das humorvolle Format hätte dem Karnevalisten Herstatt wohl durchaus gefallen. Dass ihm hier die Hauptfigur beschieden ist als tölpelhaftem Narren, wohl weniger.“  

Und darum geht’s in der Banken-Satire: Köln in den 70ern. Die zwanzigjährige Marie Breuer (Michelle Barthel) tritt mit Unterstützung von Irene Gerling (Leslie Malton) ihre Stelle als Sekretärin bei Herstatt an. Im Bankhaus von Direktor Iwan D. Herstatt (Waldemar Kobus), der seinen finanzstarken Jugendfreund Hans Gerling (Martin Brambach) an seiner Seite hat, weht der Duft der großen weiten Welt. Anfangs hegt die aus einfachen Verhältnissen stammende Marie noch Hoffnungen, ihr Chef Ferdinand von Broustin (Ulrich Friedrich Brandhoff) interessiere sich für sie. Doch dann erliegt sie den finanziellen und erotischen Verlockungen der Goldjungs um Mick Sommer (Tim Oliver Schultz) und setzt waghalsig die Ersparnisse ihrer Mutter aufs Spiel. Der Einzige, der dem Treiben der Goldjungs nicht tatenlos zusehen will, ist Buchhalter Uwe Lennartz (Jan Krauter). Fassungslos beobachtet er, wie die Spekulationen der Devisenhändler immer gewagter werden und einfache Angestellte der Bank immer größere Summen einsetzen. Seine Warnungen will jedoch niemand hören, auch der notorisch schläfrige Bankdirektor Iwan Herstatt nicht…

Durch Maries Augen werden der Herstatt-Bankrott, die bizarren Eskapaden des Bankdirektors, das Versagen der Finanzaufsicht, die Tricksereien des Managements und die persönlichen Dramen der Spekulations-Opfer erzählt. Doch je absurder die Vorgänge in der Bank werden, desto mehr entwickelt sich Marie zur selbstbewussten jungen Frau. Sie setzt alle Hebel in Bewegung, um ihre Mutter und sich selbst vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Bis es schließlich doch zum großen Crash kommt…

„Goldjungs" ist eine Produktion der Zeitsprung Pictures GmbH (Produzenten: Michael Souvignier und Till Derenbach, Producer: Daniel Mann) in Kooperation mit G5fiction (Produzent: Uwe Kersken) im Auftrag des WDR und der ARD Degeto. Regie führt Christoph Schnee.

 

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