Eva Zahn & Volker A. Zahn
Drehbuchautoren



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Top-Quote für den Samstagskrimi von Eva Zahn und Volker A. Zahn: Mit 6,82 Millionen Zuschauern erreichte die Episode „Das große Fressen“ aus der Krimireihe „Ein starkes Team“ die größte Reichweite seit Bestehen des Formats. Auch beim jungen Publikum fand das Familiendrama hohen Zuspruch: 1, 38 Millionen Zuseher zwischen 14 und 49 Jahren bescherten dem Zweiten einen ungewohnt hohen Marktanteil von 11, 8 Prozent in der so genannten werberelevanten Zielgruppe.
Regisseur René Heisig inszenierte, an der Seite von Maja Maranow (Verena Berthold) und Florian Martens (Otto Garber) spielten in den hochkarätig besetzten Episodenhauptrollen unter anderen Friedrich von Thun, Andreas Pietschmann, Marie-Luise Stahl, Max Urlacher und Jenny Schily.
„Unprätentiöse, aber konzentrierte Krimi-Unterhaltung“, urteilt das Branchen-Magazin „Blickpunkt:Film“ und resümiert: „Andernorts kommt Gesellschaftskritik in der Regel bei weitem nicht derart leichtfüßig daher.“
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Der Preissegen geht weiter: Nach dem Adolf-Grimme-Preis, der Eva Zahn und Volker A. Zahn Anfang April in Marl überreicht wurde, erhalten die beiden Autoren für ihr Buch zum Amok-Drama „Ihr könnt euch niemals sicher sein“ nun auch den diesjährigen Fernsehpreis der Gewerkschaft ver.di. Die Preisverleihung findet am 24. Oktober in Leipzig statt.
Die Dienstleistungs-Gewerkschaft prämiert Drehbuch und Regie von zwei Fernsehfilmen, „die unter Wahrung künstlerischer Gesichtspunkte zeitkritische, gesellschaftspolitische oder historische Stoffe behandeln, welche geeignet sind, die politische Bildung zu vertiefen, die Urteilsfähigkeit in gesellschaftlichen Fragen zu erhöhen und die Bereitschaft zum politischen Engagement für Freiheit und Demokratie anzuregen“.
Auch in Österreich wurde der Film von Eva Zahn und Volker A. Zahn jetzt ausgezeichnet: Bei einer prunkvollen Verleihung in der Wiener Hofburg nahmen die Autoren gemeinsam mit Regisseurin Nicole Weegmann und Schauspielerin Jenny Schily die ROMY für den „besten TV-Film des Jahres“ in Empfang. Der bedeutendste österreichische Fernsehpreis wird von der Zeitung „Kurier“ vergeben, zu den diesjährigen Preisträgern zählten u. a. Götz George, Monica Bleibtreu, Stefan Raab und das Team von „Switch Reloaded“.
Beim „International TV Film and Fiction Festival“ in Valladolid, dem bedeutendsten spanischen Wettbewerb dieser Art, wurde die WDR-Produktion Ende Juni mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet, und beim 5. Festival des deutschen Films in Ludwigshafen, wo der Film in der Kategorie „Lichtblicke“ an den Start ging, gewann „Ihr könnt euch niemals sicher sein“ den begehrten Publikumspreis.
Einziger Wermutstropfen: Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises konnte sich „Ihr könnt euch niemals sicher sein“ in der Kategorie „Bester Fernsehfilm“ leider nicht gegen die Teamworx-Produktion „Mogadishu“ durchsetzen. Auf dem Foto links: Hauptdarsteller Ludwig Trepte
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Anlässlich der Auszeichnung mit dem Adolf-Grimme-Preis 2009 veröffentlichte die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) ein Interview mit den Drehbuchautoren Eva Zahn und Volker A. Zahn, das wir im folgenden dokumentieren:
WAZ: Wie kamen Sie auf das Thema Amok?
Zahn: Nach dem Blutbad von Erfurt gerieten diverse Jugendliche, die wegen dummer, unbedachter oder falsch verstandener Äußerungen als potenzielle Amokläufer gehandelt wurden, ins Visier von Polizei und Justiz. Uns hat der Gedanke fasziniert, dass ein Heranwachsender beweisen muss, dass er die Gewalttat, die angeblich verhindert wurde, gar nicht verübt hätte. Ein eigentlich unmögliches Unterfangen, das sich noch dadurch dramatisiert, dass ein Jugendlicher, der mit dem Rücken zur Wand steht, in so einer Situation normalerweise alles falsch macht.
WAZ: Nun ist es wieder passiert. Es gab einen weiteren Amoklauf. Überrascht?
Zahn: Nein, weil wir mit diesem Phänomen wahrscheinlich weiterhin leben müssen. Daran werden auch runde Tische zur Gewaltprävention, schmucke Notfall-Ordner oder die reflexartige Verdammung so genannter Killerspiele nichts ändern.
WAZ: Wird uns das Thema weiter verfolgen?
Zahn: Vermutlich ja. Es werden weiterhin Jugendliche gekränkt und gemobbt werden, es wird weiterhin Schüler geben, die die psychische Disposition für eine solche Tat haben, und Waffen werden sich diese Menschen auch in Zukunft besorgen können. Über Sinn und Unsinn von ganz realen Ballerspielen in Schützenvereinen oder Waffenclubs wird hierzulande ja erstaunlich wenig diskutiert.
WAZ: Erst Amoklauf, dann kollektive Hysterie. Wo führt das hin?
Zahn: Sonderlinge oder Einzelgänger werden unter Generalverdacht gestellt, das gegenseitige Misstrauen wächst, und die Chance, über grundsätzliche Probleme unseres Bildungssystems nachzudenken, wird erneut vertan. Der Fokus richtet sich wieder auf Gewaltvideos oder das Internet. Kaum jemand stellt ein Schulsystem infrage, das Menschen ausgrenzt und aussortiert, statt sie zu fördern. Wir reden zu wenig über eine ideologisch kontaminierte Bildungspolitik, die überfällige Reformen seit Jahren blockiert. Wir hören kaum etwas über die Rolle und die Qualifikation der Lehrer. Wir vermissen eine hinreichende Würdigung von Bildung durch die Politik, eine Würdigung, die sich nicht nur in hehren Worten, sondern vor allem in Taten und Geldern bemessen lässt. Aber selbst wenn wir unser Schulsystem endlich von Grund auf umkrempeln, werden wir wahrscheinlich mit der Gefahr von Amokläufen weiter leben müssen.
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Adolf-Grimme-Preis 2009 für Eva Zahn und Volker A. Zahn

Grimme Preis 1
Bild © Claudia Jaquet/Grimme-Institut
Für das Drehbuch des ARD-Dramas „Ihr könnt euch niemals sicher sein“ wird Eva Zahn und Volker A. Zahn der Adolf-Grimme-Preis 2009 verliehen. Die Jury begründete ihre Entscheidung mit folgenden Worten:
„Selbst Neuropathologen können niemandem in den Kopf schauen, obwohl sie Hirne in hauchdünne Scheiben zerlegen. Psychologen kommen auch nicht weiter. Warum wird der eine zum Amokläufer und der andere zum gefeierten Dichter der Unverstandenen? Zufall, Verdienst oder Ironie des Schicksals? Besonders an den Schulen scheint die Lage derer, die in Zukunft Staat machen sollen, prekär wie nie. Ob sie ihre Schüler vor allem als Restrisiko oder als Chance Mensch sehen, kommt ganz auf den Standpunkt an. Für Lehrer, Kollegien und Schulleitungen – so könnte man nach diversen Schulmassakern meinen – ist die Frage nach der Berechenbarkeit ihrer Schüler zur Überlebensfrage geworden, Risikoabschätzung zur Grundlage des Fachunterrichts.
Das Ich, ein letzthin Unverfügbares in jeglicher Hinsicht: Dies bewegt „Ihr könnt euch niemals sicher sein“ auf ebenso großartige wie großherzige Art und Weise. Der Film handelt von den Leiden des schwierigen Schülers Oliver. Neu am Gymnasium, drückt er seine Mordswut auf die verhasste Deutschlehrerin mit gereimten Hiphop-Versen aus. Möglicherweise ist Oliver brandgefährlich; möglicherweise ist er lediglich poetisch hochbegabt und leidet unter den altersüblichen Pubertätserscheinungen. Als er einen Zettel scheinbar eindeutigen Inhalts verliert, dreht seine Lehrerin durch. Nach einer Hausdurchsuchung wird Oliver in die Jugendpsychiatrie eingeliefert. Erlebte Willkür und eigene Ohnmacht scheinen ihn in die Rolle des Amokläufers geradezu unwiderstehlich zu drängen.
Das Buch von Eva Zahn und Volker A. Zahn unterläuft äußerst geschickt, konsequent und mit unverbrüchlicher Sympathie zu ihrer Hauptfigur die Erwartungen des Zuschauers, ohne das Thema Amok und seine Mechanismen zu verharmlosen. Doch nicht etwa der Schüler läuft hier Amok, sondern seine Umgebung, die ihn mit kopfloser Angst vorsorglich kriminalisiert. Einzig die Psychiaterin hält den Jugendlichen nicht für geisteskrank, sondern für ganz normal. Und Oliver erweist sich, wenn auch verzweifelt, als stabilster Charakter in einer Panikwelt.
Der Film nötigt zum genauen Hinsehen. Die Inszenierung von Nicole Weegmann wirbt um Verständnis, aber heischt nicht darum. Beeindruckend getragen durch seinen Hauptdarsteller Ludwig Trepte, vermittelt der Film Haltung, vermeidet aber Herablassung gegenüber denen, die sich um Haltung bemühen und dabei falsche Entscheidungen treffen. „Ihr könnt euch niemals sicher sein“ wagt einen heiklen Balanceakt bei einem schwierigen Thema – und gewinnt ihm souverän festen Boden unter den Füßen ab.“
Die Preisverleihung fand am 3. April im Theater der Stadt Marl statt. Auf dem Foto links: Die Preisträger Eva Zahn und Volker A. Zahn, Regisseurin Nicole Weegmann, Moderatorin Barbara Schöneberger und Hauptdarsteller Ludwig Trepte.
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Das von Eva Zahn und Volker A. Zahn geschriebene Amok-Drama „Ihr könnt euch niemals sicher sein“ sorgt jetzt auch international für Aufsehen: Der Film gewann beim weltweit prestigeträchtigsten TV-Festival, dem FIPA in Biarritz („Festival International des Programmes Audiovisuels“), gleich zwei Hauptpreise: Im Drama-Wettbewerb krönte die Jury unter Vorsitz des tschechischen Nouvelle Vague-Regisseurs Jiri Menzel, dessen Film „Liebe nach Fahrplan“ mit einem Oscar prämiert wurde, die bereits mehrfach ausgezeichnete WDR-Produktion mit dem FIPA D’OR Grand Prize zum besten europäischen Fernsehfilm. Und das schon beim Fernsehfilm-Festival von Baden-Baden mit einem Sonderpreis gewürdigte Script von Eva Zahn und Volker A. Zahn erhielt einen FIPA D’OR Grand Prize für das beste Drehbuch. Seit ihrer Gründung hat es sich die FIPA zur Aufgabe gemacht, die Produktion hochwertiger TV-Programme weltweit zu fördern. Seit Sommer 2006 wird dieser Anspruch von der neuen FIPA-Präsidentin Caroline Huppert vertreten. Neun Spitzenproduktionen kämpften in diesem Jahr im Fiction-Wettbewerb um die Trophäe des besten europäischen TV-Films, neben Eva und Volker A. Zahns Film u. a. das niederländische Jugenddrama „Overleven“ und die französische Polit-Tragödie „L'Affaire Salengro“. Infos zum Festival unter: http://www.fipa.tm.fr/fr/
Und noch eine Erfolgs-Nachricht: Beim „International Children and Young People's Film Festival“ (BUFF), das vom 10. bis 14. März in Malmö ausgerichtet wurde, gewann „Ihr könnt euch niemals sicher sein“ den Hauptpreis der „Young people's Jury for film“.
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