Eva Zahn & Volker A. Zahn
Drehbuchautoren



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Drehstart für das Workplace Drama „Was wir wussten – Risiko Pille“ : Der neue Mittwochsfilm von Eva Zahn und Volker A. Zahn (Produktion: Westside Film, Martin Zimmermann) erzählt von der Markt-Einführung einer umstrittenen Antibaby-Pille und dem Dilemma eines Pharma-Mitarbeiters, der zwischen moralischen Skrupeln, Alltagszwängen und Loyalitäts-Konflikten zerrieben wird. Regie bei der NDR-Auftragsproduktion (Redaktion: Donald Kraemer + Christian Granderath) führt Isa Prahl, die im letzten Jahr mit ihrem Kino-Debüt „1000 Arten, Regen zu beschreiben“ für Aufsehen sorgte.

Zum Inhalt: Eigentlich ist Dr. Carsten Gellhaus (Stephan Kampwirth) ein Mann mit Verantwortungsgefühl und einem moralischen Kompass. Privat steht der Vater zweier Teenie-Töchter an einer Wendemarke, seine Ehe ist nur noch eine Gefühls-Ruine, und mit beinahe jugendlichem Übermut verliebt er sich ausgerechnet in seine taffe Chefin Sabine (Nina Kronjäger). Beruflich hat er sich eingerichtet – ohne Karriere-Ehrgeiz, aber mit dem unbedingten Willen, seinen Job ordentlich zu machen. Er ist ein loyaler Angestellter, er mag seine Arbeit, und er verdient gut. Gellhaus will ein anständiger Kerl sein, aber die Umstände zwingen ihn dazu, Kompromisse zu machen, sich zu arrangieren, sich selbst zu beschwichtigen und zu belügen... Was tun, wenn die Pille, für dessen Markteinführung er mitverantwortlich ist, ungeahnte neue Risiken birgt? Und was tun, wenn diese Pille ausgerechnet von der eigenen Tochter eingeworfen wird?

Übermenschen in Film & Fernsehen schmeißen in so einem Fall die Brocken hin und zetteln Aufstände an. Aber Carsten Gellhaus ist kein Superheld, er ist ein Durchschnitts-Typ, der zeigt, wie schwierig es ist, sich aus Strukturen, Erwartungen und Zwängen zu befreien. Sein Dilemma ist weit verbreitet: Er will das Richtige tun, weiß aber, dass er eigentlich alles nur falsch machen kann, er wird zum Mitläufer und Mittäter, aber er hat längst die Mechanismen verinnerlicht, mit denen sich die eigenen Skrupel wegdrücken lassen. Und er zeigt, wie leicht es ist, Schuld auf sich zu laden. Kleine Fahrlässigkeiten, öfter mal ein Auge zudrücken, Statistiken und Risiken anders gewichten, ein bisschen Feigheit, die Gewissensfragen großzügig interpretieren, der ganz alltägliche Selbstbetrug... und ehe man sich versieht, steht man auf der Täterseite. Kurzum: Carsten Gellhaus ist einer dieser zahllosen Angestellten in der Pharmaindustrie, in Chemieparks, Krankenhäusern, Autofirmen oder Banken, die tagtäglich Entscheidungen mittragen, hinter denen sie nicht stehen und die mitunter schlimme Folgen haben. „Risiko Pille“ handelt von Selbstbetrug, Feigheit und davon, wie verführ- und manipulierbar die Menschen sind. Wir gehen mit auf die Reise eines Helden, der keiner ist, und beobachten Konzern-Angestellte, die ihren Job gut machen und dabei ungute Dinge tun. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig, Ähnlichkeiten mit Geschehnissen und Verfahren bei der Einführung neuer Medikamente hingegen vollkommen beabsichtigt.

Gedreht wurde bis Ende März in Niedersachsen und Köln, ein Ausstrahlungstermin ist noch nicht bekannt.

Auf dem Foto (v. l. n. r.) : Drehbuch-Leseprobe mit Oliver Fleischer, Luise Wolfram, Stephan Kampwirth, Eva Zahn, Volker A. Zahn, Thomas Heinze, Regisseurin Isa Prahl, Nina Kronjäger und Cem Ali Gültekin.


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